Die Steinfuß- Theatergruppe der Universität Stuttgart wurde 1990 als Zusammenschluss von Studenten gegründet. Unter der Leitung von Adelheid Schulz wurden von 2002- 2013 außer vorhandenen Stücken, auch selbst entwickelte Stücke auf die Bühne gebracht.
2018 habe ich die Leitung der Gruppe übernommen.
Die Schauspielgruppe setzt sich jedes Jahr neu aus Studenten aller Fachrichtungen zusammen.
Tod auf dem Nil von Agatha Christie (2022)
Das Steinfuß-Theater konnte endlich wieder live auftreten. Der Krimi war die dritte Bühneninszenierung seitdem ich 2018 die Leitung des Steinfuß-Theaters übernahm.
Eifersucht, Liebe, Gier, Hass, und ein Mord
Die Autorin des Krimis spielt mit verschiedenen Rollenbildern: Die 30er Jahre waren noch voll von Klischees, wie bestimmte Persönlichkeiten zu sein haben und fehlender Respekt zwischen den jeweiligen Personengruppen war sicher noch stärker ausgeprägt als heute. Auf der einen Seite noch die „Altreichen“ und auf der anderen Seite die neue Denkweise, die zum Kommunismus drängt. Hier treffen zwei Welten aufeinander die sich nicht verstehen.
Menschliche Aspekte, die das Stück beinhaltet, wie Eifersucht, Liebe, Gier, Hass, und wie man sich zu einem Mord durchringt, berühren die Zuschauer*innen. Viele der angesprochenen Themen sind auch in die heutige Zeit übertragbar: Probleme wie Armut, Korruption und Ausbeutung und auch Fremdenhass beschäftigen auch die gegenwärtige Gesellschaft. Gerade in einer Zeit, in der die Schere zwischen Arm und Reich größer zu werden scheint, hegen viele Menschen Groll gegen Wenige, die unproportioniert viel haben. Es ist für viele frustrierend, dass Manche Vermögen ohne eigenes zutun „ererben“ und andere wiederum ihre Miete kaum zahlen können. So ist es auch im „Tod auf dem Nil“: Die schöne Kay hat viel zu viel, wohingegen andere so wenig haben, dass sie sogar bereit sind Morde zu begehen.
Das Theaterensemble sieht auch Parallelen zu Putin und dem aktuell geführten Krieg. Putin ist wie Simon von irgendwelchen Träumen einer Zukunft geblendet, die so einfach nicht zu erreichen sind und vielleicht nicht sein sollen. Beide entscheiden sich für einen extremen Weg – Lügen, Morde und Vertuschungen.
(Fotos: Heiko Hermann und Ottilia Adele)
Die Physiker (2020)
Passend zu dem Projekt „Eine Uni- ein Buch“, hatte die Steinfußtheatergruppe diesmal das Stück „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt ausgewählt.
Das Stück dreht sich um die hochaktuelle Frage nach der Ethik in der Wissenschaft und geht von der These aus, dass einmal Entdecktes nicht rückgängig gemacht werden kann.
Die Aufführungen fanden am 28.02. , 29.02. und am 03.01.2020 im Cafe Faust statt.
Der Diener zweier Herren (2019)
Wir beschäftigten uns zunächst mit komödiantischen Handlungen und experimentierten damit herum. Dabei gingen wir der Frage auf den Grund: >>Was ist eigentlich komisch und warum?<<
Als nächstes näherten wir uns dem Wesen der Commedia de`ll arte und befassten uns mit den dafür typischen Archetypen, bevor wir dann konkret in dieProben am STück einstiegen.
Die Studenten haben gelernt die unterschiedlichen Figuren der Commedia zu verkörpern und deren Antrieb, Lebenshorizont und Lebensinhalt verinnerlicht.
Ein fester Bestandteil unserer Proben war, neben Sprachübungen und gruppendynamischen Spielen auch die Körperarbeit. Der Körperausdruck und kleine akrobatische Einlagen sind eine wichtige Grundlage für die Commedia dell`arte.
Im Februar fanden vier Aufführungen im Café Faust und im Restaurant Goldoni statt. Die Zuschauer trainierten dabei ordentlich ihre Lachmuskeln und fieberten mit den Protagonisten mit. 😉