Je stärker die Demenz bei einem Menschen fortgeschritten ist, desto mehr Ängste und Unsicherheiten können entsteht. Die neue Wahrnehmung von der Welt kann deprimierend, furchteinflößend und einsam sein. Die Folge ist nicht selten, dass sich demente Menschen in sich selbst zurück ziehen und kaum noch am äußeren Geschehen teilnehmen können und/oder wollen.
In dieser Gruppe, werden den Bewohnern bekannte und neue Geschichten, Gedichte und Balladen vorgetragen, vorgespielt und erlebbar gemacht. Wir singen und machen Musik. Es werden durch Geräusche, Gerüche und Fühlbarem, verschiedene Sinne angesprochen.
Bestandteil dieser Stunden sind auch Gesprächskreise über ganz unterschiedliche Themen und Erfahrungen.
Mein Hauptziel ist es hierbei, die dementen Menschen aus sich heraus zu locken, zum lachen, singen und aktiv sein zu animieren und ihnen zuzuhören.
Es ist mir eine große Freude wenn beispielsweise ein wortkarger Herr auf die ihm angebotene Rose zum fühlen, mit den rügenden Worten: >>Nein danke. Einer Dame schenkt man Rosen und keinem Herrn!<< reagiert, oder die blinde und fast taube Dame beim Befühlen eines Püppchens plötzlich glänzende Augen bekommt und ausführlich von ihrer Puppe mit dem Porzellangesicht erzählt oder nach den ersten Klängen eines bekannten Liedes lautstark mitsingt.
Kürzlich leerte ich eine große Tüte Herbstblätter über den Köpfen der Teilnehmer aus und fing an, sie damit zu bewerfen. Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich. Manch einer zupfte sich lachend die Blätter aus dem Haar, andere fingen sofort an die schönsten Blätter ordentlich aufzusammeln, wieder andere erinnerten sich an Herbstspaziergänge aus ihrer Kindheit. Kaum einer zeigte keine Regung.
Die Arbeit mit Menschen mit Demenz ist mir eine große Herzensanegelgenheit, die ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte.